learning Lesedauer: 6 min Erscheinungsdatum: 12.09.2023

DAS ÖSTERREICHISCHE SCHULSYSTEM - WAS ELTERN WISSEN SOLLTEN

© Stadt Villach | Karin Wernig
Kinder mit Schultaschen

Wenn man mit Kindern in ein neues Land zieht oder dort eine Familie gründet, kommt man als Elternteil nicht drum herum, sich mit dem jeweiligen Schulsystem genauer auseinanderzusetzen. Das österreichische Schulwesen bietet ein erstklassiges Bildungssystem, das eine solide Grundlage für akademisches Wachstum und persönliche Entwicklung ermöglicht, sowie Wege zur ersten Berufsausbildung ebnet.

Dieser Blogbeitrag soll einen Einblick in das österreichische Schulwesen geben und als erste Orientierungshilfe dienen. 

 

DAS ÖSTERREICHISCHE SCHULSYSTEM IM ÜBERBLICK

Das österreichische Schulsystem ist darauf ausgelegt, Kindern zu ermöglichen, ihren individuellen Bildungsweg zu verfolgen. Die allgemeine Schulpflicht, welche in der österreichischen Bundesverfassung festgelegt ist, ist ein Eckpfeiler dieses Systems und gilt für alle Kinder, die dauerhaft in Österreich ansässig sind, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Kinder im schulpflichtigen Alter können ihre schulischen Anforderungen auch durch äquivalente Bildung, wie z.B. Homeschooling oder an privaten Schulen ohne Öffentlichkeitsrecht, erfüllen. Eine solche Schulbildung muss jedoch der örtlichen Bildungsdirektion gemeldet werden, um sicherzustellen, dass sie den Standards des staatlichen Schulsystems entspricht.

Die Schulpflicht in Österreich beginnt am 1. September nach Abschluss des sechsten Lebensjahres eines Kindes und erstreckt sich über neun Schuljahre. Diese Berechnung berücksichtigt das Alter des Kindes am Tag vor seinem Geburtstag - so beginnt beispielsweise ein Kind, das am 1. September geboren wurde, die Schulpflicht an seinem sechsten Geburtstag, während ein Kind, das am 2. September geboren wurde, erst im darauffolgenden Jahr am 1. September mit dem Schulbesuch beginnt. Wichtig ist hierbei auch, dass das Kind die sogenannte Schulreife besitzt und somit im Stande ist, dem Unterricht der ersten Klasse, ohne körperlich oder geistig überfordert zu werden, zu folgen. Wird ein Kind bei der Schuleinschreibung von der Schulleitung als noch nicht schulreif eingestuft, wird dieses in einer einjährigen Vorschule aufgenommen. 
 

Das österreichische Schulsystem ist wie folgt strukturiert:


Für schulpflichtige Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es auch die sogenannten Sonderschulen, die auf ihre besonderen Bedürfnisse eingehen. Diese Optionen decken die allgemeine Schulpflicht sowie eine breite Palette von Bildungsbedürfnissen ab.

 

DAS SCHULJAHR

Das Schuljahr in Österreich beginnt Anfang September und besteht aus zwei Semestern. Die Einschreibungsfrist für die öffentlichen Schulen Villachs endet in der Regel gegen Ende Februar desselben Kalenderjahres, in dem die Schule startet. Ein Einstieg während des Schuljahres ist in manchen Fällen auch möglich und die Schüler:innen werden auf Basis ihres akademischen Niveaus und ihres Alters in geeigneten Klassen untergebracht. Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen können einen speziellen Unterricht im Zuge des Deutschförderkurses für maximal zwei Jahre erhalten. In einigen Fällen können zusätzliche Sprachkurse am Nachmittag angeboten werden, um diese Schüler:innen zu unterstützen.

Die Schüler:innen in Österreich erhalten im Februar eine Schulnachricht über ihre Leistungen im ersten Semester und erhalten ihre Jahreszeugnisse im Juli. Eine neunwöchige Sommerpause erstreckt sich nach der Zeugnisverleihung von Juli bis September. Außerdem gelten an österreichischen Schulen gesetzliche Feiertage und freiwillige schulfreie Tage, die von den regionalen Bildungsdirektionen festgelegt werden.

In öffentlichen Schulen wird in der Regel nicht der gesamte Tag unterrichtet, und die Nachmittagsbetreuung wird separat organisiert, wodurch Eltern ihre Kinder für diese Dienste anmelden müssen. Eine Übersicht zur schulischen Tagesbetreuung in Villach gibt es hier