50 JAHRE INFINEON AUSTRIA – VON DER WERKBANK ZUM DIGITALISIERUNGSVORREITER
Zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2020 konnte die Infineon Technologies Austria AG, mit Sitz in Villach, auf eine bewegte und bahnbrechende Betriebsgeschichte zurückblicken. In den letzten fünf Jahrzehnten entwickelte sich das Unternehmen von seinen Anfängen als „verlängerte Werkbank“ (damals: Siemens) zu einem der wichtigsten Standorte für die Forschung und Entwicklung sowie Produktion von Leistungshalbleitern in ganz Europa. Heute hat sich Infineon Austria erfolgreich als Global Player am Halbleitermarkt etabliert und gilt aktuell als das forschungsstärkste Industrieunternehmen Österreichs.
EIN HALBES JAHRHUNDERT FIRMENGESCHICHTE
Am 1. Oktober 1970 wurde mit der Gründung der Siemens-Diodenproduktion in Villach der Grundstein für diese Erfolgsgeschichte gelegt. Zu Beginn produzierte das Unternehmen mit 24 Mitarbeiter:innen in einem angemieteten Gebäude Elektrobauteile für Geräte der Unterhaltungselektronik und Farbfernseher. Nach der Errichtung einer neuen Produktionsstätte wurde im Frühjahr 1973 der heutige Standort in der Siemensstraße bezogen. Schließlich kam es 1999 zur Ausgliederung, wodurch die Siemens-Halbleitersparte zur Infineon Technologies AG wurde.
Mit der Hilfe von Mitarbeiter:innen aus siebzig verschiedenen Nationen positioniert sich das österreichische Tochterunternehmen der Infineon Technologies AG mittlerweile als absoluter Leitbetrieb und ist heute weltweiter Marktführer bei Halbleiterlösungen, die das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Neben dem Firmenhauptsitz in Villach - welcher Forschung und Entwicklung, Produktion und globale Geschäftsverantwortung in sich vereint - befinden sich weitere österreichische Niederlassungen in Wien, Linz, Graz und Klagenfurt.
KLEINE CHIPS GANZ GROSS
Das technische Know-How von Infineon steckt in vielen Anwendungen des Alltags - wie Smartphones, Kühlschränken oder Geldkarten, aber auch Rechenzentren, Robotern oder Industrieanlagen. Leistungshalbleiter erfüllen hierbei eine wesentliche Funktion: Sie wandeln die Netzspannung einer Haushaltssteckdose auf die jeweiligen Erfordernisse eines Gerätes an, um Energieverluste – wie beispielsweise das Entstehen von Wärme - zu reduzieren.
Mit seiner langjährigen Expertise produziert das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen in Villach immer kleinere und energieeffizientere Mikrochips für die Automobil-, Industrie- und Konsumentenelektronikbranche. Die Chips verbinden die reale und die digitale Welt: Sie ermöglichen intelligente Mobilität, effizientes Energiemanagement sowie eine sichere Erfassung und Übertragung von Daten. Im Moment wird auch schon fleißig an der nächsten Microchips-Generation aus Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) gearbeitet. Diese können Strom noch effizienter umwandeln und ermöglichen dadurch noch kleinere und leichtere Baugrößen.
DAS STREBEN NACH INNOVATION ALS TÄGLICH GELEBTE PRAXIS
Als zukunftsorientiertes Unternehmen ist Infineon Austria ständig auf der Suche nach kreativen Lösungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Um auf der Überholspur zu bleiben wird daher vermehrt auf jährliche Innovationswettbewerbe, Kooperationen mit in- und ausländischen Forschungsnetzwerken, internationale und nationale Forschungsprojekte, Hochschulpartnerschaften oder einen starken Fokus auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen gesetzt. Selbst im Jubiläumsjahr konnte Infineon trotz erschwerter wirtschaftlicher Umstände ein stabiles Ergebnis erzielen, seine Investitionen um 25 % erhöhen und die Ausbauarbeiten der Forschungs- und Entwicklungsbereiche in Villach, Graz und Linz erfolgreich beenden. Damit konnte in Villach, wo zurzeit auch eine neue vollautomatisierte Chipfabrik gebaut wird, Raum für 750 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Für die weitere Zukunft hat sich das Unternehmen große Ziele gesetzt: bis 2030 will der Konzern klimaneutral werden.
ZAHLEN - DATEN - FAKTEN (2019/20):
- € 3.108,7 Mio. Umsatz (€ 192,2 Mio Gewinn vor Steuern)
- 16 % vom Umsatz (€ 498 Mio) werden in Forschungs- und Entwicklungsaufwand investiert
- € 386,1 Mio. Investitionen gesamt
- 4.517 Mitarbeiter:innen
- 191 Erstanmeldungen zum Patent
- 8,45 Mrd. Chips produziert